Manchmal fühle ich mich total genervt. Einfach so. Von allem, was nicht so läuft, wie ich es mir vorgestellt habe. Von Menschen, die mir nicht so begegnen, wie ich mir das vorstelle.

Und weil das Gefühl genervt zu sein, nicht besonders angenehm ist, wollte ich dem auf den Grund gehen. Meg Selig beschreibt in Ihrem Buch Changepower! 37 Secrets to Habit Change unter anderem, wie man mit nervigen Situationen umgehen kann.

Inhalte

Der „genervt“ Zustand

Genervt zu sein, bedeutet, dass sich andere Zustände anbahnen. Eine Mischung aus Ungeduld oder ansteigendem Ärger. Ein Vorbote der Explosion quasi.

Doch meist schaffen wir es, uns in Schach zu halten. Wir sagen uns: „Komm, reg dich nicht so auf. Wegen der Kleinigkeit“. Und ein andermal wechseln wir gekonnt die Perspektive und nehmen die Genervt-Energie raus.

Ein indirektes Signal

Klar können wir uns beherrschen in der zivilisierten Welt. Vorbei ist das Steinzeit-Verhalten, in der die Keule einfach mal vorsorglich geschwungen wurde. Doch könnte es sein, dass uns der genervte Zustand etwas sagen möchte? Wir sind ja schließlich nicht ohne Grund genervt.

Erkennen, analysieren und los

Wenn du das nächste Mal genervt bist, hast du vielleicht die Gelegenheit etwas Zeit mit diesem Zustand zu verbringen. Halte inne und gehe 4 Schritte für dich durch:

1. Erkenne, dass du genervt bist

Das kann schon mal nicht so leicht sein. Wenn negative Gefühle stark werden, ist der Passivmodus einfach bequemer.

2. Einsortieren

Meist ist der Grund genervt zu sein, aus einem der unten genannten 5 Bereiche. Finde den passenden.

3. Analysiere

Du hast die richtige Schublade gefunden? Dann weisst du auch, was dahinter steckt. Was sind deine Beweggründe?

4. Aktion

Dieser Teil ist der absolut unbequemste. Die Weggabelung der Aktion hat zwei mögliche Richtungen: „lass es ruhen“ oder „unternimm was dagegen“. Beides ist nicht leicht, wenn ich doch einfach nur genervt sein möchte.

Die 5 häufigsten Gründe genervt zu sein

Diese 5 Schubladen helfen dir beim zweiten Punkt – dem Einsortieren. Warum bist du also genervt und was hast du möglicherweise in der Vergangenheit versäumt:

1. Setze persönliche Grenzen

Es gibt unglaublich neugierige Menschen, die einem mit Ihren Fragen viel zu nahe treten. Persönliche Fragen, die dein Gegenüber schlicht und einfach NICHTS angehen. Sobald du merkst, dass du genervt bist, weil jemand deine Privatsphäre nicht achtet, setze deine Grenze. „Darüber möchte ich nicht reden.“

2. Beschütze deine Zeit

Gehörst du zu denen, die immer und überall helfen? Vereine, Schulveranstaltungen, etc.? Sind es nicht immer die Gleichen? Wenn du also merkst, dass es dir einfach zu viel wird, dann sag einfach nicht zu. Die softe Variante der Absage wäre: „Ich hab grad viel zu tun. Lass mich darüber nachdenken.“

3. Organisiere dich

Bist du jeden Morgen genervt von allem, was du in Hektik erledigen möchtest, bevor du das Haus verlässt? Könntest du irgendwas davon am Abend davor machen? Alternativ: Steh 10 Minuten früher auf oder fang an Aufgaben zu delegieren.

4. Teile Verantwortung

Meist sind es die Mütter (Frauen), die den Löwenanteil im Haushalt erledigen. (Sorry an die zu unrecht angegriffenen Männer.)  Anstatt alles still genervt zu erledigen, sprich es an und fang an Verantwortung zu teilen. Und gib nicht gleich auf, wenn sich dein Mann oder deine Kinder ungeschickt anstellen. Könnte Taktik sein. 😉

5. Achte auf die Perfektionismus-Falle

Du wirst deinen Maßstäben nicht gerecht? Und ja: auch die Welt wird es nicht immer schaffen, so ideal und perfekt zu sein „wie sie sein soll“. Warum die Gänsefüßchen? Die sind für dich. Was du richtig und ideal findest, gilt nicht für alle. Und manchmal wird es auch dir zu schaffen machen, weil es einfach nicht zu schaffen ist.

Übe dich in Toleranz

Du willst einfach nur genervt zu sein, weil es auch mal schön ist, sich gehen zu lassen: dann mach das doch. Sei nicht zu streng zu dir und auch nicht zu den anderen. Ärger dich nicht, wenn du mal wieder JA gesagt hast – obwohl es NEIN aus allen deinen Fasern gerufen hat.

Menschen sind nicht perfekt. Die Welt ist nicht perfekt.

Und es gibt Situationen, aus denen du auch ganz einfach genervt austreten kannst. Ohrstöpsel rein oder aufstehen und weg. Versuche dann mit diesem Abstand zu überlegen, was du machst. Sagst du etwas, versuchst du die Situation mal aus der Sicht des anderen zu sehen oder entscheidest du dich dafür, es einfach stehen zu lassen?

Auch wenn die Welt ein ungerechter und manchmal gemeiner Ort ist: Du kannst jederzeit deine kleine Ecke sauber halten. Sei Aktivist: sprich die Dinge an und sei dein Vorbild.