Warum schaffen es manche Menschen eine Krise besser zu bewältigen als andere? Resilienz ist die Fähigkeit Krisen nicht nur zu bewältigen, sondern auch gestärkt aus ihnen hervor zu gehen. Basis dafür sind Gesundheit, Widerstandsfähigkeit und deine Selbsterhaltung.
Viele Bücher der Psychologie beschäftigen sich ausschließlich mit Krankheiten. Ein psychologisch gesunder Mensch ist demnach jemand ohne Symptome oder mentaler Krankheit. Schräg, wie ich finde. Das war Al Siebert (PhD) ebenso zu wenig. Also ging er auf die Suche danach, was gesunde Menschen ausmacht und im Speziellen die Resilienz steigert.

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Die Krise kommt – bestimmt

Jeder von uns hat schon schwierige Situationen erlebt und es werden weitere folgen. Das ist das Leben.
Und dann geht es nicht darum, zu wissen, wie du dich in dieser Krise verhalten sollst, sondern: dass du darauf vorbereitet bist.

Der typische Ablauf einer Krise

Typischerweise beginnt eine Krise mit einer dramatischen Veränderung in deinem Leben. Stell dir vor, du wirst gefeuert. Damit fühlst du dich angegriffen, was die erste Phase der Krise einläutet. Danach folgt die Phase, in der du dich betäubt fühlst, denn es liegt nicht in deiner Macht, die Situation zu verändern.

Achtung: Trauerphase

Die dritte Phase ist die Trauer. Du fühlst dich traurig, betrübt, lustlos und niedergeschlagen. Das ist auch vollkommen ok. Die Frage ist nur: wie lange und wie du damit umgehst.
In dieser Phase bist du besonders gefährdet in die Opferrolle zu fallen. Mach das nicht. Vermeide Gedanken der Schuldzuweisung. Klar ist dein Chef ein Arsch, wenn er dich rauswirft. Oder deine intriganten Kollegen, oder die profitgeilen Firmenbosse – kann alles sein. Aber fang nicht an, in den Modus „die Welt ist schuld an meiner Misere“ zu fallen.

Die Opferrolle ist destruktiv und eine Abwärtsspirale.

Unternimm was

Versuch stattdessen auf andere zu hören, die dir helfen wollen. Auch du kennst jemanden, der dir sofort mit der Bewerbung helfen würde und das Ganze pragmatisch sieht. Übernimm Verantwortung und mach etwas.
Die Phasen der Lähmung und Traurigkeit überwindest du am Besten, wenn du aktiv wirst. Also unternimm etwas. Das macht dich resilient für Krisen. Aktiv werden. Und wer weiss – der nächste Job ist vielleicht viel besser als der letzte. So oder so: Du gehst gestärkt aus der Krise hervor, denn du hast aktiv dein Leben in die Hand genommen.
Wie Nietzsche schon wusste:
Was dich nicht umbringt, macht dich stärker.

Trainieren für die Krise

Das Wichtigste ist also, am Tiefpunkt aktiv zu werden. Irgend etwas zu tun und nicht in die Opferrolle zu fallen. Genau für diese Situation kannst du dich trainieren.
Es sind 5 Bereiche, die dich für eine Krise vorbereiten. Sie geben dir einen stabilen Stand und die Kraft, gestärkt aus einer Krise hervorzukommen.

1. Achte auf deine Gesundheit

In einem gesunden Körper… du weisst schon. Deine Gesundheit ist die Basis für alles. Regelmäßige Bewegung macht dich mental und körperlich fit. Sorge dafür, dass du genug Schlaf bekommst, dich gesund ernährst und regelmäßig bewegst. Und das jeden Tag.
Vor allem Sport ist hier eine Schlüsselgewohnheit, die dir doppelt hilft. Sie trainiert dich in regelmäßiger Disziplin und darin, Grenzen (Schmerzen) zu überwinden.

In der Ruhe liegt die Kraft

Stresshormone machen uns krank, schwach und empfindlich in Krisen. Wir sind dann mehr im Reaktionsmodus als entspannt zu überlegen, was die richtige Reaktion ist.
Regelmäßige Ruhephasen reduzieren nicht nur die Stresshormone in deinem Organismus, sie sparen deinem Körper auch Energie, die zum Denken genutzt wird. Denn genau in der Ruhe startet dein Gehirn voll durch: Scans haben gezeigt, dass vor allem die Regionen der Entscheidungsfindung und Erinnerungen bei Entspannung aktiv werden.

Kraft und Ruhe für den Körper > Energie für das Gehirn

Schaffe dir gesunde Gewohnheiten, reduziere Stress und Ärger und stärke so deinen Körper für Krisenzeiten.

2. Füll dich auf mit selbstlosen Glückshormonen

Den Level der selbstlosen Glückshormone in deinem Körper kannst du auffüllen. Während die egoistischen verblassen, kannst du den Level an Serotonin und Oxitocin steigern.
Hilf anderen, triff dich mit Freunden und geniesse die Zeit mit anderen Menschen.

3. Lachen ist die beste Medizin

Humor ist eine wichtige Eigenschaft, um mit Krisen umzugehen. Lachen reduziert den Stresslevel und entspannt. Und auch wenn dir nicht danach ist: Sogar ein mechanisches Lächeln hebt deine Stimmung. Ob du willst oder nicht.
Und das Schöne dabei ist, dass es sowohl deinen Körper als auch deinen Geist entspannt. Also lache so viel und so laut du kannst und behalte dir deinen Humor in jeder Situation. Damit ziehst du eine Krise nicht ins Lächerliche. Nein.

Lachen und Humor aktiviert Stummis Spieltrieb.

Um aus einer Krise hervorzugehen bedarf es Kreativität und neuer Ideen. Spielerisch mit Krisen umzugehen wird dir helfen, mehrere Optionen zu erkennen.

4. Entwickle den Blick auf das Positive

Alles Gute, jeden erreichten Status haken wir einfach ab. Ist so. Nein: eben nicht. Erinnere dich daran, was alles gut ist in deinem Leben. Auch den Blick für das Positive im Leben kannst du trainieren: schreib es auf.

Übe dich in Dankbarkeit

Und zwar für alles was du hast. Wir vergessen allzu oft, wie gut es uns geht. Ich wurde erst wieder durch meine Reise nach Indien mit brachialer Macht daran erinnert. Durst und Hunger kennen wir in unserem Land nicht. Jeder erhält medizinische Versorgung in der Not und hat ein Dach über dem Kopf.
Während dich die Glückshormone resilient machen, sorgt die tiefe Dankbarkeit über die wichtigen Dinge im Leben für die notwendige Gelassenheit.

5. Hör nie auf zu Lernen

Neues zu lernen bedeutet Veränderung. Und eine Krise ist nichts anderes. Es ändert sich etwas. Wenn auch nicht positiv, kannst du deine Veränderungsfähigkeit auch für diese Momente trainieren.
Trau dich, Neues zu lernen und dich weiter zu entwickeln. Damit stärkst du dein Selbstbewusstsein und entwickelst die Gewohnheit auf Dinge (auch Schmerz) zuzugehen anstatt davon weg zu laufen.
Ausserdem stärkst du deine analytische Fähigkeit Probleme zu lösen und anzugehen. Anstatt in die Opferrolle zu fallen und aufzugeben, trainierst du dein Gehirn lösungsorientiert zu denken und aktiv zu werden.

Zusammenfassung

Manche Menschen werden resilient geboren und meistern Krisen mit links. So sieht es wenigstens aus.
Klar gibt es die geborenen Athleten oder musikalischen Wunderkinder, die es einfach im Blut haben. Andere müssen hart dafür trainieren, um das Gleiche zu erreichen.
Training hört sich aber anstrengend an und das will ja nun niemand. Aber das Schöne ist, dass du durch das Training selbst, glücklicher wirst. Dein Leben wird besser, wenn du die 5 Bereiche in deinem Leben permanent im Auge behältst.