Warum es wichtig ist, glücklich zu sein? Du fühlst dich besser, gesünder und geniesst dein Leben. Und das gilt für das private wie berufliche Leben. Und: Glückliche Menschen sind erfolgreich.

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Macht Geld glücklich(er)?

Was würde dich glücklich machen? Und was denkst du ist die häufigste Antwort auf diese Frage?

Mehr Geld

Leider – und eigentlich weisst du das schon – stimmt das nicht. Geld oder materielle Dinge machen nicht glücklich. Das liegt hauptsächlich daran, dass wir uns an Dinge gewöhnen. Ein neues Elektro-Gadget oder neue Schuhe geben dir zwar kurz dieses Gefühl – halten aber nicht an. Das ist das gleiche, wenn wir in eine Bäckerei gehen und den Duft von frischem Brot riechen. Lecker, oder? Aber nach 5 Minuten riechen wir das nicht mehr. Um wieder den Effekt zu erreichen, müssen wir kurz raus gehen und dann wieder rein.

Kann Geld wirklich nicht glücklich machen?

Die Antwort ist: Jein. In Ländern, wo Menschen ihre absoluten Grundbedürfnisse nicht stillen können, macht Geld natürlich zufriedener. Es versorgt mit Essen, Trinken und einem Dach über dem Kopf. Wir haben das alles. Aber auch für uns lautet die Antwort noch: Jein.
Die Psychologen Leaf Van Boven and Thomas Gilovich haben tatsächlich bewiesen, dass man sich „glücklich kaufen“ kann. Aber nicht mit Dingen sondern mit Erlebnissen.

Kauf dich glücklich mit Erlebnissen

Wenn du materielle Dinge kaufst (neuestes Smartphone, neue Jacke), wird das Glücksgefühl vom Anfang nicht anhalten. Es verfliegt mit dem Älterwerden des Gegenstandes. Im Prinzip ist das ein künstlicher Schuss an Serotonin (Bewunderung von anderen), der dann nachlässt, weil er nicht echt ist.
Erlebnisse (Urlaub, Essen gehen, Kino) dagegen sind echt und haben noch einen tollen Effekt: Sie werden immer besser. Das menschliche Gehirn löscht in den Erinnerungen nämlich die negativen Anteile. Ich kann mich an meinen Urlaub im Frühjahr noch gut erinnern: Stand, Sonne, Essen und Faulenzen. Unser Gehirn löscht die unangenehmen Dinge, wie den anstrengenden Flug oder die 2 Nächte Rabatz der Nachbarn.
Und zusätzlich verstärken wir das schöne Gefühl eines Erlebnisses, wenn wir anderen davon erzählen. Es macht Spass jemandem zuzuhören, der begeistert von seinem letzten Urlaub erzählt oder dem tollen Restaurant, in dem er war. Aber macht es auch Spass jemandem zuzuhören, wenn er das x-te Mal von seinem neuen Smartphone erzählt?
Es ist also möglich, mit Geld Glück zu kaufen. Das liegt hauptsächlich auch daran, dass wir Erlebnisse mit anderen Menschen machen und anderen Menschen davon erzählen. Mit Menschen, die wir mögen, Zeit zu verbringen macht einfach glücklich (Oxytocin).

Gibt es einfach glücklichere und unglücklichere Menschen?

Zumindest zu 50% können wir unser Glücklichsein nicht beeinflussen – die sind genetisch vordefiniert. Weitere 10% sind die Lebensumstände wie z.B. Ausbildung, Einkommen und ob wir einen Partner haben. (Sonja Lyubomirsky)

40% Stellhebel zum Glücklichsein gehören dir!

Diese 40% können wir beeinflussen. Ob wir glücklich sind oder nicht, entscheidet unser tägliches Verhalten, wie wir über uns und andere denken.

Positives Denken hilft… gar nicht

Im Gegenteil: positives Denken kann sogar destruktiv sein. Wenn ich mir immer und immer wieder mein perfektes Ich vorstelle, bin ich vielleicht sogar irgendwann frustriert, dass ich es nicht erreiche.
Für mich sind positive Gedanken mehr das Resultat als die Methode um glücklich zu sein.
Und der Grund ist einfach. Die menschlichen Gedanken sind chaotisch, sprunghaft und nicht einfach zu lenken. Wenn ich dir sage: denke nicht an einen Elefanten, an was denkst du? Der Aufruf: Denke nicht an Schokolade – führte in einer Studie sogar dazu, dass die Probanden mehr Schokolade konsumiert hatten. Das ist unser Gehirn, kaum zügelbar.

Schreib dich glücklich

Wesentlich strukturierter und auch lösungsorientierter arbeitet unser Gehirn, wenn wir schreiben.
Dazu mehr in diesem Blog: Schreib dich glücklich

Die richtige Körpersprache macht glücklich

Wir können zwar unser Gehirn (Stummi) nicht direkt steuern – aber indirekt. Normalerweise steuert unser Gehirn ja unseren Körper. Aber wusstest du, dass das auch in die andere Richtung funktioniert?
Was auch immer unser Körper macht, er sendet entsprechende Signale an unser Gehirn. Das wiederum schüttet dazu passende Hormone aus. Das Ergebnis: wir fühlen uns wie unser Körpersprache oder unsere Mimik aussieht. Das funktioniert auch super, um sein Selbstbewusstsein zu stärken: nimm eine Machtpose (Gewinnergeste, groß, viel Raum einnehmen) für ca. 2-3 Minuten ein und du fühlst dich besser und selbstbewusster.

Amy Cuddy: Deine Körpersprache beeinflusst, wer du bist!

Schau dir das beeindruckende Video von Amy Cuddy auf TED.com an.
(Falls nicht automatisch aktiviert: es gibt einen Deutschen Untertitel)

Und sogar ein Bleistift macht glücklich

Fritz Struck und seine Kollegen machten hierzu ein Experiment, um zu beweisen, dass eine bestimmte Mimik Einfluss auf den Gemütszustand hat. Zwei Gruppen sollten einen Cartoon ansehen und anschließend bewerten.
Sie baten die erste Gruppe einen Bleistift zwischen die Zähne zu klemmen. Eine Berührung mit den Lippen war untersagt. Ohne es zu wissen, wurde diese Gruppe so zum Lächeln gebracht.
Die zweite Gruppe sollte den Bleistift mit den Lippen halten – ohne Berührung mit den Zähnen. Ich habe es ausprobiert und gemerkt, wie ich automatisch die Stirn gerunzelt habe.
Nach ein paar Minuten wurden die Gruppen befragt. Die lächelnde Gruppe fand den Cartoon um einiges lustiger als die mit den geschürzten Lippen.

Vergiss nicht zu Lachen, macht glücklich

Zusammenfassung

Glücklich macht uns gesünder und erfolgreicher. Wer möchte das nicht. Mit drei einfachen Dingen wirst du innerhalb von ein paar Wochen bereits merken, dass du zufriedener und glücklicher bist.
#1: Geld macht zwar nicht glücklich aber du kannst es sinnvoll einsetzen: kauf Erlebnisse mit anderen Menschen oder schenke anderen etwas. Anderen zu helfen (auch Spenden) schüttet Glückshormone aus.
#2: Fake it until you become it. Dieses Zitat von Amy Cuddy bedeutet soviel wie: tu so als ob und du wirst so. Wenn wir unsere Körpersprache und Mimik aktiv positiv steuern, werden automatisch Glückshormone ausgeschüttet. Und damit nicht genug: wir können mit Power Posing auch unser Selbstbewusstsein steigern.
#3: Schreib dich glücklich. Was mir daran gut gefällt ist, dass es mit wenig Aufwand funktioniert. Ich bin ein ungeduldiger Mensch und tendenziell faul, chaotisch und wenig diszipliniert. Aber eine Woche halte ich dann schon durch. In diesem Blog kannst du lesen, wie das geht.