Das Leben wäre so viel einfacher, wenn die anderen endlich aufhören würden, so kompliziert zu sein. Wunderst du dich auch manchmal über das Verhalten von anderen? Warum macht der das? Warum hört er nicht auf damit? Denkst du manchmal: Wenn nur alle einfach das machen würden, was ich will. Was richtig ist.

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Kompliziert sind immer zwei

Wenn du in einen Streit gerätst oder ein Konflikt entsteht, gehören immer zwei dazu. Jemand, der sich „falsch“ verhält und du. Denn alles startet damit, dass du ein Verhalten für falsch hälst.
Die andere Person mit dem falschen Verhalten zu konfrontieren, bringt meist nichts oder schlimmer: lässt den Konflikt eskalieren.

Niemand mag Kritik

Wenn wir so sehr von einer Sache überzeugt sind, wissen wir genau, was zu tun ist. Ob in einer Partnerschaft oder unter Kollegen. Wir wissen, was richtig und was falsch ist. Verhält sich nun jemand falsch, tendieren wir dazu, ihn darauf hinzuweisen. Doch das ist genau der falsche Weg.
Erstens kann niemand Kritik leiden und zweitens sagt es etwas über dich aus: Du bist im Angriffsmodus.

Krieg oder Frieden

Sobald du in den Angriffsmodus gehst und mit Vorwürfen oder Kritik jemanden versuchst zu verändern, befindest du dich schon im Krieg. Deine Gedanken sind nicht mehr offen für die andere Seite, denn du weisst ja schon, was richtig ist.
Der andere ist kompliziert oder verhält sich falsch. Ganz klare Sache. Jedoch mit Kritik oder mehr Druck zur Veränderung erreichst du oft das Gegenteil: Eskalation bis zu einem Punkt, an dem keine Lösung mehr in Sicht ist.

Verteidigung bis zum letzten Mann

Beim ersten Schuss ist der Kampf eröffnet. Und die erste Kugel ist dein Angriff oder deine Kritik. Was dann folgt, kennst du bestimmt:
Menschen verteidigen sich, schiessen zurück oder verkriechen sich in ihrer Höhle. So oder so: Es kommt höchst selten bis nie vor, dass sich alle um dich herum so verhalten wie du es willst. Warum?

Wir können Menschen nicht dazu zwingen, sich zu verändern.

Menschen können sich nur selbst ändern und zwar dann, wenn sie wollen. Und genau hier besteht das Problem: Weisst du überhaupt, was der andere will? Hast du mal echt zugehört?

Die komplizierte andere Perspektive

Jetzt wird es erst richtig kompliziert: dem anderen zuhören. Und zwar ECHT zuhören.

Alles hat einen Grund und niemand macht etwas einfach so.

Wenn du das glaubst, wäre es doch mal interessant zu erfahren, warum der andere sich so verhält. Das zu erfahren geht aber nur, wenn deine innere Einstellung ehrlich auf Frieden eingestellt ist. Das Verhalten des anderen manipulativ zu hinterfragen, um Munition für den nächsten Schuss zu sammeln, funktioniert nicht.

Sei ehrlich offen für einen neuen Blick

Höre echt zu, versuche echt zu verstehen, wie der andere tickt, was er denkt und was ihn bewegt.

Andere Sichtweisen sind superkompliziert

Je nachdem, wie unterschiedlich die Persönlichkeiten sind, ist es echt der Horror, sich einer anderen Perspektive zu öffnen. Es ist so anstrengend und kompliziert, seine eigenen Sichtweisen beiseite zu legen und offen zuzuhören und zu verstehen. Entscheide selbst, ob dir die Person wichtig genug ist, diese Anstrengung auf dich zu nehmen.

Empathie und Akzeptanz

Angenommen du hast verstanden, warum sich dein Partner oder Kollege so verhält – fühlst du Verständnis oder bist du immer noch im Recht?
Solange du deine innere Einstellung nicht auf Frieden verändern kannst, wirst du die Situation schwer verändern können. Fühlst du aber wirklich Mitgefühl und versuchst die Situation und das Umfeld so zu verändern, dass sich der andere akzeptiert fühlt, dann ist das eine echte Einladung zur Veränderung.
Menschen verändern sich nur aus eigenem Antrieb.

Zusammenfassung

Eines ist klar: Andere sind manchmal kompliziert und nerven wie die Pest. Wenn das passiert, achte darauf, dass du nicht in eine der zwei destruktiven Schubladen fällst:

1. Die Ich-bin-besser-Schublade

In dieser Schublade weisst du genau, was der andere gefälligst zu machen oder zu lassen hat. Dies führt dazu, dass du auf andere herab blickst, denn du hast das Rätsel ja gelöst. Nichts ist mehr kompliziert, wenn jeder endlich macht, was du willst.

2. Die Ich-bin-das-Opfer-Schublade

Ebenso wenig produktiv ist die Opfer-Schublade, denn in der gibst du allem und jedem die Schuld dafür, dass es dir nicht gut geht. Du trägst ja schließlich keine Verantwortung dafür, dass alle machen was sie wollen – und zwar auf deine Kosten.

Beide Schubladen führen entweder zur Eskalation oder mindestens dazu, dass sich nichts ändert.

Mit Gewalt, Druck oder Kritik lässt sich niemand ändern und mit Mitleid schon gar nicht. Aber mit der Offenheit und dem echten Verständnis für die andere Perspektive veränderst du dein Verhalten und damit das ganze Umfeld.
Öffne dein Herz für die Menschen um dich herum und akzeptiere die anderen Perspektiven. Jeder hat Gefühle und Beweggründe für sein (in deiner Sicht) kompliziertes Verhalten. Verlasse deine Schublade, geh auf Forschungsreise: öffne und erweitere deinen Geist.