Was sind denn die wichtigsten Herausforderungen beim Führen von Menschen oder Projekten? Du hast nicht unendlich Energie und schon gar nicht unendlich Zeit. Genau deswegen solltest du mit beidem so effektiv wie möglich umgehen.
Neben dem organisierten Managen von Aufgaben, spielst du selbst als Person auch eine wichtige Rolle im Unternehmen: Du bist das Vorbild für alles. Deine Mannschaft kopiert dich und passt sich an deine Standards an. Und das in allen Bereichen.

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Führen heisst vor allem: Prioritäten setzen

Und das auf verschiedensten Ebenen. Es gibt unzählige Methoden, von denen ich dir auch in Zukunft noch einige vorstellen werde. Heute beschränke ich mich auf die, zu denen ich in unübersichtlichen Situationen am Liebsten greife. Sei also sicher: nix Kompliziertes.

Aufgaben priorisieren

Eine der einfachsten Methoden, um Aufgaben einzusortieren, ist das Eisenhower Prinzip. Schreib dir alle Aufgaben, die zu zu erledigen hast auf und sortiere diese in die zwei Dimensionen wichtig und dringend ein.
Eisenhower-Prinzip
Klar, bei einem top Zeitmanagement, sollte eben gerade verhindert werden, dass du den Überblick verlierst. Aber hey: manchmal wächst einem einfach alles über den Kopf oder es ist zu viel zu tun. Deswegen ist das grundsätzlich eine gute Methode, um einen Überblick zu bekommen. Für mich ist es die beste Methode, den Müll zu identifizieren. Das sind die Dinge, mit denen ich mich doch so gerne aufhalten lasse.

Paradebeispiel E-Mail

Ich wette mit dir: Fast jede Mail in deinem Postfach, die Aufgaben beinhaltet, ist eine Aufgabe für andere. Nicht für dich. Also bringt dich nicht voran. Diese Mails mit Bitten, Aufgaben, etc. erscheinen oft nur dringend – sind aber in den meisten Fällen nicht wichtig. Ja, ich weiss, es gibt auch wichtige Mails. Wenn eine Mail einen potentiellen Auftrag beinhaltet, den du dringend brauchst, dann ist die natürlich auch wichtig. Beherrsche dein Postfach.

Energie richtig einsetzen

Effektiv zu arbeiten, bedeutet auch Energie richtig zu verteilen und damit die Arbeitszeit, die dem gesamten Team zur Verfügung steht.

Das Pareto Prinzip (80/20)

  • Verbrauche 80% deiner verfügbaren Zeit in den 20% wichtigsten Projekten und Aufgaben für das Unternehmen.
  • Widme 80% deiner Führungszeit für die 20% besten und produktivsten Mitarbeiter. Diejenigen, die nicht nur für 80% des Erfolgs verantwortlich sind sondern auch das restliche Team coachen.

Und so weiter. Im Prinzip geht es auch darum, die Perfektionismusfalle zu vermeiden. Verwechsle das aber nicht mit dem Anspruch an Qualität. Wenn du für einwandfreie Arbeit oder Dienstleistung stehst, kommt Schludern gar nicht gut an. Tippfehler, Pfusch etc. sind damit nicht gemeint. Es geht mehr um die Art von Qualität, die der Kunde ohnehin nicht bemerkt. Die zu erreichen, kannst du dir sparen.

Integrität schafft Vertrauen in die Führung

Eine Führungspersönlichkeit sollte authentisch sein und Integrität beweisen. Ich finde, diese beiden Worte kommen etwas sperrig und hochgestochen daher. Es ist an sich ganz einfach:

Sei wie du bist und mach was du sagst.

Ein Wort ist ein Wort

Wenn dein Chef dir etwas zusagt und dann nicht hält, zerstört es dein Vertrauen. Folgst du einer Führung, der du nicht vertraust? Genau. Eine gute Führung macht, was sie sagt. Punkt. Man kann sich 100% darauf verlassen, dass das Gesagte sich auch in der Realität einstellt.
Wie viele Firmenbosse proklamieren: „Die Mitarbeiter sind unser wichtigstes Gut.“ Und zwei Wochen später werden Entlassungen ausgesprochen, nur um die letzten x% Profit ausweisen zu können. Wenn du als Führungskraft anderen nach dem Maul (Mund) redest, dann aber das Gegenteil machst, verlierst du den Respekt und das Vertrauen der Menschen.

Du bist kein Zauberer

Manchmal kann es sein, dass du ein Versprechen nicht halten kannst. Du hast dich vielleicht zu weit aus dem Fenster gelehnt oder dir haben Informationen gefehlt. Das kommt vor. Jetzt gilt es Flagge zu zeigen und Mut zu beweisen: Sprich mit dem Mitarbeiter darüber, warum du dein Wort nicht halten kannst. Sei offen und ehrlich.
Auch wenn solche Gespräche unangenehm sind, wenn du sie nicht führst, verlierst du das Vertrauen der Menschen, die dir folgen. Bedenke: Das soll im Umkehrschluss nicht heissen, dass du ab sofort zum Politiker wirst und gar nichts Verbindliches mehr von dir gibst.

Der Fisch und die Selbstdistziplin

Du kennst das Sprichwort: Der Fisch fängt vom Kopf an zu stinken. Ich finde, in Verbindung mit Selbstdisziplin passt dieses Bild am Besten zusammen. Wenn ich als Führung nicht meine Termine einhalte und zuverlässig bin, na warum sollte das dann mein Team machen?

Geht mit gutem Beispiel voran.

Menschen kopieren ihre Führung und das beginnt schon als Kind. Eltern sind die ersten Führungspersönlichkeiten, denen wir begegnen. Und wie als Kind, kopieren wir auch später das Verhalten unserer Führung. Kein Mensch ist perfekt und Gewohnheiten lassen sich ändern. Und denk daran: Dein Level an Selbstdisziplin in allen Dingen wird früher oder später von deinen Mitarbeitern reflektiert.

Zusammenfassung

Setze deine Prioritäten auf die besten Mitarbeiter und die wichtigsten Projekte und Aufgaben. Investitionen in diese Bereiche bringen den größten Erfolg. Halte dich nicht mit Unzulänglichkeiten oder Schwächen auf: Eliminier sie oder finde jemanden, der genau das liebend gerne macht.
Du bist als Führungspersönlichkeit DAS Vorbild. Deine Stärken und Schwächen werden kopiert. Der wichtigste Punkt ist Selbstdisziplin. Kommst du pünktlich, wird es auch deine Mannschaft machen. Bist du eine Schlamper, wird dein Bereich zu einem Schlamperladen. Ich denke, du weisst, was ich meine.
Kennst du schon die 5 Entwicklungsstufen der Führung?