Ein verbaler Angriff kann verletzen. Beruflich wie privat gibt es Menschen, denen du nicht ausweichen kannst und die dich verbal verletzten. Manchmal wollen sie dir nur etwas ausreden oder dich entmutigen und manchmal greifen sie dich regelrecht an. Wie geht man mit diesen Personen um und vor allem: wie kannst du damit umgehen.

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Salz in die Wunde

Manche Menschen sagen Dinge zu dir, die punktgenau die wunden Punkte treffen und richtig verletzen. Wenn das passiert, tut das weh. Warum eigentlich? Es gibt zwei Hauptgründe, warum es dich überhaupt treffen kann, was andere sagen:

  • du findest es generell nicht ok
  • du bist selbst getroffen

 

Angriff durch Ignoranten oder Lügner

Im ersten Fall sagt die Person etwas, das im Gegensatz zu deinen Werten oder deinem Wissenstand steht. Die Aussage verletzt andere, ist unfair und ungerecht in deinen Augen oder eine schlichte Lüge.
Je nachdem, welche Werte dir wichtig sind, wirst du die Aussage als Angriff oder Verletzung verstehen oder nicht. Ich selbst finde Ungerechtigkeit richtig schlimm. Keine Ahnung, ob das mit dem Sternzeichen Waage zusammenhängt, aber wenn Ungerechtigkeit passiert, kommt bei mir sofort der unbändige Drang hoch, einzuschreiten.

Du bist die Zielscheibe

Im zweiten Fall, fühlst du dich getroffen, verletzt und angegriffen. Stell dir vor, du erzählst von deinem Traum, einer Idee und öffnest dich. Und dir wird entgegnet: das funktioniert nie, das kannst du vergessen. Wie ein Luftballon, den du aufgeblasen hast, sticht dein Gegenüber einfach rein und lässt ihn platzen. Fühlt sich nicht schön an.
Schlimmer noch verhält es sich mit persönlichen Angriffen auf Aussehen, Kleidung, Geschmack, Lebensumstände, etc. Die treffen direkt ins Emotionszentrum, denn wir alle wollen geliebt werden für das, was wir sind, wie wir aussehen und was wir machen.

Bleibt die Frage: wie gehst du damit um.

 

Kenne deine Zündschnur

Verbale Aussagen sind grundsätzlich neutral.

Du machst sie zu einem verbalen Angriff

Die Person meint es vielleicht gar nicht so. Oder meint es sogar gut mit ihren Bedenken und Aussagen. Nur stossen sie bei dir zufällig genau auf einen wunden Punkt. Gut gemeint empfindest du eben manchmal als das Gegenteil von gut. Aber wessen Schuld ist das ganze dann? Und das ist die wichtigste Grundeinstellung für wirkungsvolle Kommunikation: niemand. Ich bin ok. Du bist ok.

Schritt 1:
Sich selbst bewusst sein

Der erste Schritt mit Angriffen umzugehen ist, zu erkennen, dass deine Zündschnur brennt. Erkenne deine Gefühle: Wut, Ärger, Verletzung, Angst oder Trauer. Dass diese Gefühle hoch kommen, liegt meist daran, dass diese Person genau das anspricht, was dich auch an dir stört. Oder dein Gesprächspartner füttert zielgenau deine Bedenken und Ängste.
 

Schritt 2:
Keinen Gegenangriff starten

Tapp bei einem gefühlten Angriff nicht in die Falle und fange an zu argumentieren: „Nein, die ist gar nicht so.“ oder „Das stimmt doch gar nicht, was du sagst, das ist so…“ Und ganz schlimm sind katastrophale Gegenangriffe wie „ich kann das lernen, aber du bleibst immer hässlich“.
 

Meide die Sackgasse

Mit dem Prinzip „Wie du mir so ich dir“ fährst du direkt in die kommunikative Sackgasse. Gegenangriffe, Argumentationen oder Rechtfertigungen kosten Kraft und provozieren meist das Gegenüber.
Es geht irgendwann nur noch darum recht zu haben oder (den Kampf) zu gewinnen.

Richtig kontern mit Fragen

Die einfachste Methode, dein Gegenüber zu entwaffnen ist es, eine Frage zu stellen: Wie meinst du das? oder Wie kommst du darauf? Mit Gegenfragen verhinderst du die Eskalation und es passieren zwei positiven Dinge:

  1. Dein Gegenüber ist gezwungen seine Aussage zu erklären.
  2. Du gewinnst Zeit, um deine Emotionen zu beherrschen.

Lügner können mit Gegenfragen einfach ausgehebelt werden. Hohle Behauptungen ohne Basis kannst du mit wiederholten Fragen entlarven. Bei dem persönlichen Angriffen erfährst du, was der Antrieb der Aussage war und vielleicht auch den gut gemeinten Hintergrund.
Mit gezielten (neutralen) Gegenfragen erhältst du die wirksame und produktive Kommunikation. Begib dich auf die Ebene des Erwachsenen-Ichs, das wirklich interessiert ist am Hintergrund der Aussage.
Ich bin ok. Du bist ok.