Haben wir es nicht alle gerne sauber und ordentlich? Es hebt nicht nur deine Stimmung – es steigert auch deine Produktivität. Natürlich fühlen wir uns in einem aufgeräumten Zuhause wohl und es ist schön einen organisierten und geordneten Kleiderschrank zu haben. Doch wie oft passiert es, dass sich unser Heim zumüllt?
Mir passiert das ständig. Und vor allem im Büro merke ich, dass ich an Produktivität verliere, wenn Unordnung herrscht. Also wollte ich dem Thema auf den Grund gehen und bin dabei auf Marie Kondo gestossen. Eine Japanerin, die mit ihrer Konmarie Methode dein Leben, Wohlbefinden und deine Produktivität steigern wird.

Inhalte

Der Schreibtisch

Irgendwie möchte ich ja immer alles griffbereit haben und trotzdem aufgeräumt. Wie soll das gehen? Ich habe die Schritte von Marie im Folgenden für mich angepasst. Darum habe ich ihren ersten Schritt unterschlagen: Stell dir deine Traumumgebung vor. Ich will einfach Ordnung – weiss doch ich nicht, wie das aussehen soll. Also steige ich gleich ein ins Machen.

Schritt 1 – Sortiere die Dinge in Gruppen

Alle Dinge, die irgendwie gruppiert werden können, werden gruppiert. Bücher, Klebstoff, Stifte, Papiere/Blöcke, Kabel und Werkzeuge wie z.B. Locher.

Schritt 2 – Entscheide, was dich anspricht

Um also herauszufinden, was du behalten möchtest, sollest du die Dinge in die Hand nehmen. Bei dem Punkt war ich ja fast schon raus. Aber ich war bereit, mich darauf einzulassen. Und glaub mir: es ist ein Unterschied sich das so im Kopf zu überlegen, was Freude bereitet oder es in der Hand zu halten und es zu spüren.

Gruppe für Gruppe

Ausmisten fällt einfacher, wenn wir uns einzelne Gruppen vornehmen. Vermutlich liegt es daran, dass hier auch der Wettbewerb leichter zu bewerten ist. Ich habe unglaublich viel Notizpapier: Schreibblöcke von Kunden, meine eigenen und lose Blätter. So im direkten Wettbewerb und mit dem Überblick über meine vielen Notizblöcke, fiel es mir wesentlich leichter, mich zu entscheiden. Mir gefallen Notiz-Zettel oder Blöcke gut, deren Logo dezent ist und mir nicht 30% meines Platzes wegnehmen. Das habe ich bemerkt. Also weg damit.

Ausmisten mit Bewusstsein

Das mit dem “Fühlen“ war mir ja nicht so geheuer. Aber wenn du es ausprobierst, dann wirst du merken, dass sich manche Dinge einfach gut anfühlen. Positive Gefühle, die du mit dem Gegenstand assoziiert wirst du wahrnehmen. Und genau die solltest du behalten.
So richtig Spass oder Freude habe ich mit meinem klammerlosen Hefter. Ironischerweise kommt die Idee auch aus Japan. Der hat einen besonderen Platz auf meinem Schreibtisch bekommen.

Konzentration aufs Behalten

Konzentrier dich beim Ausmisten nicht darauf, was du wegwerfen möchtest, sondern auf das, was du behalten möchtest. Und mit dem Gegenstand in der Hand, frag dich selbst: Erfüllt er noch einen Zweck für mich und macht er mir Freude? Dieser Prozess macht irgendwie sogar selbst Spass und hat etwas meditatives.

Schritt 3 – Alles hat seinen Platz

Und zwar heute und morgen. Lass die gruppierten Dinge beieinander. Also alle Bücher stehen beieinander. Und wenn ein neues dazu kommt, stelle es zu den anderen Büchern. Dieses Prinzip gilt für alles. Blöcke zu den Blöcken. Stifte nur an einem Platz und nicht mehr überall verstreut. Wenn alles seinen Platz hat, ist es auch einfacher diese Ordnung zu halten. Sobald ein neuer Gegenstand für dein Büro dazu kommt, hat er schon einen Platz. Und genau da hin gehört es: sofort.

Der Überblick ist wichtig

Die Gruppierung und der feste Platz aller Dinge hat einen Hintergrund:

Du behältst immer den Überblick über alles, was du hast.

Kommt ein neuer Kuli dazu, mach ihn zu den anderen Stiften. In dem Moment siehst du genau, wie viele und welche Stifte du insgesamt hast. So fällt es leicht, immer wieder auszumisten. Und zwar immer nur in der gleichen Gruppe von Dingen.

Erinnerungen aufdecken

Weisst du, was du alles hast? Ich nicht. Beim Ausmisten wirst du Dinge entdecken, die dir viel bedeuten und alte Erinnerungen wecken. Auch das fühlt sich gut an. Als würdest du den Staub von deinen dir wertvollen Gegenständen entfernen, um sie wieder zu sehen.

Schaffe Motivation

Die Idee hinter der Ordnung und der Gruppierung ist, sich nur noch mit Dingen zu umgeben, die dir ein positives Gefühl geben. Die Folge ist, dass sich deine Stimmung und dein Verhalten insgesamt ändert.

Entfesselt deine Leidenschaft

Wenn du dich z.B. von Büchern trennst, die du nicht gesehen hast und vermutlich nie lesen wirst, wird deine Lust am Lesen gesteigert. Warum? Weil genau dieses Buch dir ein sinnloses schlechtes Gewissen gemacht hat: wollte ich schon lange mal lesen. Stell dir vor, du hast nur noch Bücher im Schrank, auf die du richtig Lust hättest?
So wirst du die eine oder andere Leidenschaft wieder entdecken, die verdeckt war. Verdeckt von so vielen Dingen, die keinen Nutzen für dich haben.

Macht Lust auf Produktivität

Seit ich die Blöcke mit den großen Logos los geworden bin, habe ich viel mehr Lust, meine Ideen festzuhalten. Auf Blöcken, die ich gerne habe und dir mir gefallen. Und die hefte ich dann mit meinem klammerlosen Hefter thematisch zusammen. Das macht richtig Spaß.

Übernimm die Kontrolle

Ordnung zu schaffen ist wie dein Leben zu vereinfachen. Ich liebe es einfach und unkompliziert zu haben.
Ausmisten hat zwei wichtige Effekte:

  • Es fühlt sich toll an und macht dich glücklich
  • Deine Entscheidungsfreude und Produktivität steigt

Glücklich mit Ausmisten

Ausmisten – also Dinge wegwerfen – macht erst mal nicht glücklich. Finde ich mal. Genau das Ding könnte ich doch vielleicht nächste Woche unbedingt brauchen! Sich auf das zu konzentrieren, was ich unbedingt behalten möchte, macht den Prozess einfacher.
Aber hinterher, wenn alles gruppiert und organisiert ist, wirst du es merken. Es macht wirklich glücklich, nur noch von Dingen umgeben zu sein, die dir eine Freude machen.

Selbstbewusste Entscheidungsfreude steigt

Durch das Ausmisten trainierst du auch Entscheidungen zu treffen. Was behältst du und was nicht. Dabei wirst du zwei Effekte bemerken:

  1. Deine Entscheidungsfreude steigt mit der Übung
  2. Und du wirst mit jedem Mal effektiver

Meist treffen wir bestimmte Entscheidungen nicht. Aus Angst. Selbst wenn Lebensentscheidungen in eine andere Kategorie fallen, wirst du merken, dass du durch die Ausmist-Übung besser darin wirst.
Das ist so, als würdest du über Bande spielen. Du übst den Prozess Entscheidungen treffen und damit effektiver werden in einem Bereich, wo es dir leicht fällt. Was dein Gehirn sich allerdings merkt ist: Entscheidungen treffen tut nicht weh.

Zusammenfassung

Wenn du EINMAL richtig aufräumst, ist das für immer. Gruppiere „gleiche“ Dinge und gib ihnen einen festen Platz. So weisst du bei jedem neuen Gegenstand genau wo er hingehört und ob ein anderer dadurch ersetzt wird.
Am Anfang fallen die Entscheidungen schwer, sich von Dingen zu trennen. Überleg stattdessen: Was will ich unbedingt behalten. Was beschert dir Freude. Dann lass los, was ohnehin keinen Nutzen für dich hat. Das steigert gleichzeitig deine grundsätzliche Entscheidungsfähigkeit.
Du wirst jeden Tag in deiner für dich perfekten Umgebung geniessen können und die gesteigerte Produktivität spüren.